Was hätte wohl einer unserer Vorfahren beim Anblick dieser Boulevards gesagt, die in einem dem Sonnnschein vergleichbaren Glanz erstrahlten, dieser tausend Wagen, die geräuschlos über den dumpfen Asphalt der Straßen rollten, dieser Läden, die so reich waren wie Paläste und aus denen das Licht sich in weißen Strahlen ergoß, dieser Verkehrswege, so breit wie Plätze, dieser Plätze, so weitläufig wie Ebenen, dieser riesigen Hotels, in denen zwanzigtausend Reisende auf luxuriöse Weise untergebracht waren, dieser überaus leichtgewichtigen Viadukte; dieser eleganten, langen Galerien, dieser von einer Straße zu anderen gespannten Brücken, und schließlich dieser aufsehenerregenden Züge, die mit einer phantastischen Geschwindigkeit durch die Lüfte zu gleiten schienen. Er wäre wahrscheinlich überaus erstaunt gewesen; aber die Menschen des Jahres 1960 bewunderten diese Meisterwerke schon lange nicht mehr; sie nutzten sie in aller Ruhe, ohne deswegen glücklicher zu sein, denn an ihrem eiligen Auftreten, an ihrem hastigen Schritt, an ihrem amerikanischen Ungestüm spürte man, daß der Dämon des Reichtums sie unaufhörlich und gnadenlos vorantrieb.

(aus: Jules Verne, Paris im 20. Jahrhundert, 1863; Paul Zsolnay Verlag Wien 1996)




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